Unser Bild vom Kind - ein Leitbild, das verpflichtet

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Unser systemisches Bild vom Kind

„Damit Kinder sich zu sozialkompetente Mitgliedern der Gesellschaft und Persönlichkeiten entwickeln, braucht es ein Dorf“

Kinder sind soziale Wesen, die mit der Geburt die Anlage zu sozialen Interaktionen, Liebesfähigkeit und Kooperation mitbringen. Ein Kind wird zunächst wertfrei in eine soziale Gemeinschaft hineingeboren. Es verfügt nicht über ein Wertesystem (Regeln, Verhaltensmuster) sowie über ein ausgebildetes moralisches Gewissen (Gut und Böse), wohl hat es die Anlage dazu. Kinder sind erst mit 12-14 Jahren sozial stabil reflektiert und gebildet. Sie haben basale Bedürfnisse, sich zu entwickeln, Erfahrungen zu machen, zu lernen und in Beziehung zu treten.

Wir glauben als systemische Pädagogen, dass ein Kind für eine glückliche kompetente Entfaltung ein komplexes und vielschichtiges Erfahrungsfeld in einer liebevollen Gemeinschaft benötigt. Ein Kind braucht für seine Identifikation authentische und empathische Begleiter (Coaches) und soziale Vorbilder um zwischenmenschliche Erfahrungen zu sammeln.

Es braucht:

Somit sind Kinder in ihrem Kindheitsprozess in einem geschützten (straf- und schuldfreien- Raum) zu sehen. So können sie ihre Selbstlernprozesse in ihrer sozialen Welt erforschen, aus Erfahrung lernen, ein eigenes Wertesystem entwickeln, sich durch erlebte Folgen selbst regulieren (Partizipation, Resilienz) und ein soziales Gewissen internalisieren. Schuldzuweisungen, Strafen und negative Beurteilungen sind aus systemischer Sicht pädagogisch nicht sinnvoll.

Notwendig für eine glückliche Kindheit sind:

Bestärkende, ressourcenorientierte und positiv denkende Begleiter. Dabei muss sich das Kind im Spiegel des Betreuers stets als gut und ok erleben. Seine Taten kann es optimieren lernen, es soll (Eigen)Verantwortung tragen lernen für sein Handeln. Seine Persönlichkeit bleibt stets integer und wertgeschätzt. Ein Kind lernt erst zunehmend verantwortlich für seine Interaktionen zu sein. Es hat in seinem Kindsein (bis ca. 14 Jahre) einen Anspruch auf ein geschütztes Lernfeld. In dieses soll es mit Begleitung die Folgen seines Handelns (gut wie kritisch) erleben, begreifen, verarbeiten und selbstgewählt verändern lernen. Das macht es zu einer freien, guten, emotional reifen und gefestigten Persönlichkeit. Verantwortlich für gelingende soziale Interaktionen und die reifende Eigenverantwortung von Kindern in einer Gemeinschaft sind die pädagogischen Begleiter, Betreuer, Lehrer und Eltern. Sie müssen in enger Interaktion miteinander ihre Interventionen, Handlungsstrategien und Änderungen des Settings zum Wohle des Kindes für eine positive Entwicklung gestalten.